Skip to main content

Mehr Bewusstsein zu erlangen bedeutet auch, sich selber besser zu verstehen. Oft ist es gar nicht einfach, sich im „inneren Dschungel“ (wie ich das immer nenne) soweit durchzukämpfen, bis man herausfindet warum man sich jetzt so über diese Person oder diese Situation ärgert. Brené Brown schreibt dazu in ihrem Buch „Rising Strong“, dass es zunächst einmal das Wichtigste ist, herauszufinden wann und warum man eigentlich am „emotionalen Haken“ hängt.

Ich persönlich bemerke immer dann, dass ich emotional am Haken hänge, wenn ich mir gedanklich Rachezüge ausdenke, wenn ich mit leerem Nutella Glas im Bett liege oder wenn ich nicht und nicht einschlafen kann weil sich mein Gedanken ständig um die gleiche Situation drehen. Gleichzeitig habe ich mich umhüllt von einer wunderschönen, weichen und sehr kuscheligen Wolke des Selbstmitleids – herrlich! Aber auch wenn es kurzfristige Linderung schafft, keine der drei oben genannten Lösungsansätze haben mich je einen Schritt weitergebracht. Im Gegenteil. Hinzu kommt, dass sich früher oder später die Wolke des Selbstmitleids zu einer Regenwolke entpuppt und wir keinen Schritt weiterkommen und uns immer wieder in den gleichen Situationen wiederfinden.

Stop the downward spiral now!

Welche Möglichkeiten gibt es nun diese Abwärtsspirale zu stoppen? Immerhin möchten wir die trügerische Geborgenheit der Selbstmitleids-Wolke nicht kampflos aufgeben, oder? Hier sind ein paar Tipps, die dir helfen können mehr Bewusstsein für Situationen in denen du am emotionalen Haken hängst zu entwickeln und so mit Klarheit und Intention darauf zu reagieren anstelle in die Opferrolle zu rutschen:

Step 1: Sei neugierig!
Sei neugierig warum dich gerade diese Situation so niederdrückt. Sei neugierig welche Gefühle und Emotionen du wahrnimmst. Sei neugierig und notiere dir wo bzw. wann du eine ähnliche Situation bereits einmal erlebt hast?

Step 2: Überprüfe den Wahrheitsgehalt!
Bist du dir 100%ig sicher, dass dir deine Stimme im Kopf die Wahrheit erzählt? Haben deine Gedanken wirklich recht oder redest du dir vielleicht etwas ein? Hast du einen stichfesten Beweis dafür?

Step 3: Notizen an dein Zukunfts-Ich
Mach dir Notizen. Schreibe deine Gedanken, Beobachtungen und Erkenntnisse auf einen Zettel, in dein Tagebuch oder in den Notizen am Handy und bitte eine nahestehende Vertrauensperson, dass sie dich an deine Notizen erinnern soll (Die Selbstmitleids-Wolke verfügt nämlich über die wunderbare Eigenschaft alles zu vernebeln…). Hole dir diese beim nächsten Date mit deiner Selbstmitleids-Wolken hervor. Reagierst du vielleicht ähnlich? Erkennst du vielleicht ein Muster?

Step 4: Dankbarkeit!
Schau dich um und suche dir 3 Dinge aus, für die du dankbar bist. Für den Kaffee, den du gerade in der Hand hältst, für deinen gesunden Körper, der dir Sport und Bewegung erlaubt oder für deine Freunde und Familie, die dich immer unterstützen. Dankbarkeit in den Alltag zu integrieren ist ein wunderbarer Weg der Selbstmitleids-Wolke schnell zu entfliehen.

Diese Schritte brauchen natürlich etwas Übung aber wer läuft schon einen Marathon beim ersten Laufversuch? Eben. Nimm dir Zeit und erforsche deinen inneren Dschungel Schritt für Schritt und du wirst bemerken, wie schön es ist sich selbst ein Stück weiter kennenzulernen und wer weiß welche Schatzkisten voller Gold du noch in dir entdeckst?

Ich wünsche dir viel Mut, Freude und Durchhaltevermögen und bin gespannt welche Entdeckungen du machst.

Elisabeth